25 Teile, 500€, Hausspeicher 4kWh nutzbar

Hausspeicher Version 1.0

Hier möchte ich kurz und knapp erklären wie ich mir einen absoluten low cost Hausspeicher vorstelle, mit dem auch Nachts der eigen erzeugte Strom genutzt werden kann. [/Sicherheitshinweis] Garantie gibt es von mir selbstverständlich keine, jeder ist für sein eigenens Handeln eigenverantwortlich. [/Sicherheitshinweis Ende]

Die Teileliste:
  • 2 x Zeitschaltuhr (Baumarkt je 5.-)
  • 600W DC 10-60V auf 12-80V Boost Spannungswandler Voltage Converter Step Up Modul (ebay <15.-)

  • 4 x ca. 2 Jahre alte Batterien aus Kühl LKW Anhängern. Diese Batterien werden turnusmäßig getauscht und sind völlig in Ordnung. In der Regel haben sie 12V, 210AH. Fragt bei EDEKA, LIDL oder anderen Lebensmittel Ketten, irgendwo haben die ein Zentral Lager und da ist die LKW-Werkstatt auch nicht weit weg. Die Dinger gehen für 15.- Pfand zum Recycling. Wenn Ihr nett fragt kriegt Ihr die für genau den Preis.

  • Modul-Wechselrichter Soladin 600 Mastervolt Einspeise Wechselrichter Inverter Solar (ebay < 300.-)

  • 48V Ladegerät (ebay < 50.-)
  • zwei freie Steckdosen
  • Kabel + Polklemmen zum Verbinden der Batterien (Baumarkt)
Die Erklärung

Ich habe mich immer gefragt warum ich nicht einfach eine Batterie anstelle eines Solarmoduls an einen Wechselrichter anschließen kann. Die Antwort ist recht einfach. Die Batterie liefert einen viel höheren Strom und die Sicherung im Wechselrichter würde schmelzen oder das Gerät überlasten. Deshalb nehmen wir einen Gleichspannungswandler (DC-DC Wandler) mit dem wir Eingangspannung und Strom auf einen Wert passend zum Wechselrichter einstellen können. Die Batterien sind damit galvanisch vom Wechselrichter getrennt. Als Wechselrichter tut es ein x beliebiger Modul-Wechselrichter.  Ein Kumpel von mir hat drei Soladin 600 im Einsatz, daher meine Empfehlung.

Bauanleitung

Die 4 Bleibatterien werden mit den Polklemmen und passendem Kabel in Reihe geschaltet um 48V zu bekommen. Das 48V Ladegerät wird über die erste Zeitschaltuhr mit den Batterien verbunden und lädt die Batterien tagsüber mit eigenem Solarstrom. Ganz einfach!

Der Modul-Wechselrichter wird über die andere Zeitschaltuhr angeschlossen und speist Nachts ins Haus Netz. Der Modul-Wechselrichter wird mittels des DC-DC Wandlers aus den Batterien mit einer einstellbare Leistung mit Strom versorgt.

Typischerweise würde ich eine Dauer-Leistung von ca. 80 Watt einstellen, dann sind der Kühlschrank und die standby Verbraucher abgedeckt. Über Nacht entnimmt man den Batterien so ca. 1 kWh. In einem Jahr also mehr als 300kWh. Braucht man mehr Leistung kann man diese, im Rahmen der Batterie Kapazität, am DC-DC Wandler per Potentiometer erhöhen. Dreiphasig geht natürlich auch, indem man die Anlag dreimal aufbaut. Das gibt dann natürlich auch dreimal so viel Leistung und wir sind nun schon bei fast 1000kWh Eigenverbrauch pro Jahr. Und wenn die Batteriekapazität nicht reicht holen wir uns einfach noch ein Paar Batterien für 15.- das Stück und bauen die Anlage aus.

Sind irgendwann die Batterien Schrott kann man die einfach tauschen, denn Blei Batterien sind ja Rohstoff. Die 15.-€ sind also gut angelegtes Geld.

Jetzt kommen wieder die Skeptiker und fragen: „Warum macht das nicht jeder wenn das so einfach geht?“ Da antworte ich drauf: „Das frag ich mich auch!“

Nee aber mal im Ernst, so geht es prinzipiell. Das das natürlich immer noch schöner, größer, besser, sicherer, mehr VDE konform und mehr schicki micki geht, ist mir auch klar. Aber als Denkanstoß und ausbaubare Idee ist das schon ziemlich top. Außerdem brauche ich diesen Beitrag um die Version 2.0 des Hausspeichers besser erklären zu können 😉

Nachteile

Gut ich gebs zu, das ist eine reine Bastellösung und da ist auch der Grund warum ich die (noch) nicht aufgebaut habe. Die Steuerung über die Zeitschaltuhr ist zu statisch, denn die Sonne scheint nun mal im Sommer deutlich länger als im Winter. Die Leistungsregelung ist ungenügend, da immer konstant eingespeist wird. Einmal eingestellt wird die wohl auch nie wieder angefasst.

Ausblick

Trotzdem kann man einen erheblichen Teil der Grundlast im Haus abdecken und mit einfachsten Mitteln seinen Beitrag zur Energiewende leisten. Und wie bei jeder Entwicklung hat es mal irgendwo angefangen. Diese Idee spukt mir seit 3 Jahren im Kopf rum und hätte Sie das nicht getan würde es keine Version 2.0 des selber gebauten Hausspeichers geben. Außerdem ist Sie prima geeignet um jeder Mann/Frau zu erklären was ein Hausspeicher ist und wie dieser funktioniert, spread the word.