Giftkanister im Wohngebiet

Als ich heute abend von der Arbeit nach Hause kam traute ich meinen Augen nicht. Da liegt ein offener, nicht restentleerter Giftkanister am Straßenrand. Nicht auszudenken was Kindern hätte passieren können. Nachdem ich Tante google um das Sicherheitsdatenblatt gebeten habe wurde mir ganz anders. „Schwere Augenschädigung“ Kategorie 1. Na, eh nicht so schlimm wenn ein Kind blind wird, gibt ja genug! Früher lagerte die Scheiße bei den Bauern in Giftschränken, dank der modernen Agrar Industrie liegt sie heute im Wohngebiet auf der Straße:

Ich habe dann umgehend die Behörden informiert und die Polizei kam auch sehr schnell um den Kanister abzuholen und fachgerecht zu entsorgen.

Ich habe für vieles Verständnis, aber ein dermaßen sorgloser Umgang mit Gift hat nichts mehr mit guter fachlicher Praxis zu tun. Wenn es nach mir ginge müßten alle Ackergifte verboten werden. Es gibt überhaupt viel zu wenige Studien, was das ganze Zeug im Menschlichen Körper anrichtet. Naja, Ratten überleben eine relativ geringe Dosis vom dem Zeugs jedenfalls nicht.

Oft wird ja erzählt, das nur die großen Betriebe diese Ackergifte einsetzen, z.B. in Brandenburg. Das kann ich so nicht bestätigen. Weil jetzt die Jahreszeit ist bin ich einmal um unser kleines Dorf gefahren. Seht euch die Bilder an, dann wisst Ihr was wir den ganzen Tag fressen. Und mit 57 liegen wir in der Kiste. Krebs! Die Bilder sprechen für sich. Ein Zuckerrüben Feld wie das andere:

Was passiert eigentlich mit Hunden, die beim Gassie gehen an dem Gras schnucken? Die ersten Tage nach dem spritzen sieht es ja noch grün aus.

Wollt Ihr mehr?

Nein, das ist kein Wasser führender Graben. Bestimmt nicht, isch schwöre. Großes Ehrenwort.

Auf dem Weizenversuchsfeld bei uns um die Ecke haben Sie bestimmt auch nur Zuckerwasser versprüht, oder Salzlösung:

Als Nachtrag nun noch zwei Bilder die einen Tag später aufgenommen wurden und die ich Euch unmöglich vorenthalten kann:

Der sauber bis zur Mitte abgesprühte Feldweg und das dazu gehörige Feld:

Wollt Ihr Weizen von diesem Feld in Eurem Brot oder Euren Nudeln oder Eurem Bier haben? Na, dann, guten Appetit/Durst. Das wächst sich doch aus, alles nicht so schlimm.

Ich reg mich nicht mehr auf, ich blogge, denn die Gedanken sind frei. Soll jemand anders dagegen angehen, mir ist meine Zeit zu Schade gegen Windmühlen zu kämpfen.

Und immer dran denken, alles nur Einzelfälle. Zwar bedauerlich, aber Einzelfälle, bedauerliche Einzelfälle.

Wer die Ironie herausgehört hat darf sich freuen und wird  verstehen warum ich mich zu Aktionen wie der Folgenden hinreisen lasse. Das Photo ist aus 2016 und entstand einen Tag vor der örtlichen BASF/Monsanto/Bayer Party bei mir um die Ecke, auch genannt „Feld Tage“.