15.06.

Wir verlassen Yverdone und haben heute 200 Fahrkilometer mit fünf Terminen auf dem Programm. Wir fahren recht spät los und sollen recht früh in Interlaken ankommen. Wir sind vorbereitet und gespannt wie das klappt.

Auf Wiedersehen Yverdone

Unser erster stop ist touritischer Natur. Wir haben ca. 1 Stunde Zeit. Gruyères zu erkunden.

Es geht weiter nach Château d’oeux, dort finden wir diese herrliche Kirche.

Ein Dorf weiter auf unserem Weg nach Gstaad finden wir in der Dorfstr. in Saanen Bäckerei Oetterli / Fromage et Pain direkt am Parkhaus Ausgang eine Bäckerei. Hier gibt es die offizielle Snack Box der Grand Tour de Switzerland und mehr.

Heute ist ein Tag für die Teilnehmer der WAVE, wir genießen  unseren ersten richtigen Sight Seeing Tag. Wunderbare Stadtführungen in Gstaad und Thun runden den Tag ab. Wir versuchen die unglaubliche Flut an Eindrücken in Form einer Lawine an Photos weiter zu geben. Doch seht selbst.

Gstaad ist übrigens seit 20 Jahren verkehrsfrei, dafür wurde 30 Jahre lang gekämpft. Ein riesiges Lob gebührt der Bevölkerung die sehr hartnäckig dafür gekämpft hat. Die sehr hohe Lebensqualität ist Ihr Lohn. Übrigens sind 10% richtig wohlhabende, der Rest sind völlig normale Leute und man muss das Dorf auch nur wenige Meter verlassen um normale Preise in der Gastronomie zu bekommen.

Die Kirche von 1402 ist das älteste Gebäude des Dorfes und sollte dem Straßenbau weichen. Auch das wurde verhindert. Genauso wie der Hotelbau in den 70er Jahren verhindert wurde. Ein ganz dickes Lob an die Bevölkerung von Gstaad. Es ist ihr Werk, das heute nur noch traditionelle Häuser in Holzbauweise errichtet werden dürfen.

Von Gstaad geht es im Konvoi nach Thun an der Aare.

Thun ist die meist photografierte Stadt der Schweiz, hier seht ihr warum

Wer der Stadtführerin genau zugehört hat, gewinnt die Interlaken  Trophy. Erste Preis für Streckenführung und Photos! (Achtung fake news)

See you tomorrow.

Unser Tag im Video:

14.06.

Heute ist der zweite Tag der Wave wo wir den Fokus auf Schulen und Kinder setzen. Deshalb müssen wir besonders früh aufbrechen um niemanden warten zu lassen, insbesondere nicht die Kinder. Dafür tanken wir jetzt Energie.

Zermatt: 06:45 Uhr

Ganz Zermatt weint zum Abschied, nun müssen wir los.

09:30 erste stop in Sierre, Fahrzeug Konvoi und Vorstellung des Fahrzeugs vor Schülern.

Energica (all Electric)

Volksfeststimmung (mal wieder) und sehr viele Kinder. Wir haben einen Auftrag. Das freut mich sehr.

Die Energica zieht die Kinder magisch an.

Jeder stellt sein Fahrzeug vor:

Unsere holländischen Freunde vom Team „durable Dutch“ (Blog: durabledutch.tumblr.com Twitter: @durabledutch) haben mir abends noch dieses super Photo geschickt:

Dann geht es durch das wunderschöne Rhone Tal nach Aigle wo wir planmäßig um 13:00 ankommen. Wir genehmigen uns eine Pause von der WAVE und gastieren im Cafe, das wir per Zufall bei der Toiletten Suche entdeckt haben.

free WIFI zum bloggen und ein wirklich ausgezeichneter Salat bei chilliger Lounge Music laden zum Verweilen ein.

Nach einer wirklich außergewöhnlichen Mittagspause schlendern wir nochmal gemütlich über den Platz und brechen auf nach Yverdone.

In Yverdone nutze ich die Zeit zwischen den Gewitterschauern zum Vorführen des V2H (vehicle to Home) Systems. Dabei gebe ich der WAVE Filmcrew noch ein Interview.

Zahlreiche nette Gespräche im Verpflegungs Zelt runden den Tag ab. Danke an Yverdone für den super leckeren selbst gemachten Erdbeer Joghurt, die Käseauswahl und die restliche wirklich gute Verpflegung. 

Heute war für unsere Gruppe ein angenehmer und wichtiger Tag um unsere Message zu verkünden. Für morgen habe ich eine Roadmap vorbereitet. Ich befürchte das uns einer der anstrengendsten Tage bevor steht und ich möchte keinen Zeitdruck haben. Wir sind ja nicht zum Spaß hier, obwohl wir mächtig davon haben.

Unser Tag im Video:

13.06.

Unser Blog vom vierten Tag der WAVE. Heute haben wir den Tag mit dem strafesten Programm, deshalb gehts sofort los mit einem Blog gesendet aus dem  Fahrstuhl.

06:30 in Locarno:

Jetzt freue ich mich besonders, denn wir sind an einer Schule und dürfen Kindern alles zeigen. Toll, für mich der schönste und wichtigste Teil der WAVE.
Wir werden dabei den ganzen Tag vom Schweizer Fernsehen begleitet.

In Faido besuchen wir eine Schule. Seit. 1889 wird in Faido mit dem Wasserkraftwerk Strom erzeugt. Die Energieregion Goms ist beispielhaft hier in der Schweiz. Wir wurden informiert und durften informieren. Eine WIN WIN Situation.

1230 eröffnet der Gotthard Pass, heute gibt es hier den längsten Tunnel der Welt.

Wir fahren im Konvoi den historischen Gotthard Pass für Filmaufnahmen hinauf.

12:30 Gotthard Pass

In Andermatt warten 80 Schulkinder darauf von uns nach Hause gefahren zu werden. Die Kinder sind mit dem Zug angereist um werden von der Wave Trophy über den 2400 m hohen Furkapass nach Hause gebracht. Dabei haben die Kinder Gelegenheit sich selber einen Eindruck von modernen Elektrofahrzeugen zu verschaffen.

Leider haben wir beim briefing nicht richtig aufgepasst. Wir haben wohl überhört, das wir nach dem Gotthard noch über den Furka Pass müssen. Als wir das mitbekommen haben musste ich erst einmal meine Apps bemühen und den Batterie Ladezustand und die Höhenmeter eingeben. Nachdem ich mich vom ordnungsgemäßen Ladezustand der Batterie überzeugt hatte waren die Schüler schon mit den Teslas davon gebraust.

In unserem Nissan Leaf durfte dann der sehr nette Lehrer Raul mitfahren, wir haben ihn bis Bitch chauffiert und hoffentlich gut mit Informationen versorgt. Anja hat ihre Eindrücke der Elektromobilität geschildert während ich die technischen Dinge erläutert habe. Wir hoffen Raul hat es, trotz des zugegebenermaßen extrem niedrigen Ladezustandes unserer Batterie, gut gefallen.

Nach 500m Kriechgang auf der Passhöhe konnte das Fahrzeug bergab wieder durch Rekuperation so viel Energie zurück gewinnen wie wir für die nächsten 50km gebraucht haben. Selbst das Zuschalten der Klimaanlage war kein Problem.

Auf dem Flughafen in Ulrichen mussten wir unsere Fahrkünste im rückwärts Slalom fahren beweisen. Swiss TV war auch hier dabei und hat uns gefilmt.

Leider haben wir keine Zeit gehabt heute viele Fotos zu schießen. Die Kinder waren uns wichtiger.

Bei der Fa. Walker gab es um 16:00 unser Mittagessen. Wir bekommen ein sehr leckeres Raquelette mit Getränken serviert. Vielen herlichen Dank!
Um 20:15 dann Ankunft in Zermatt, Abendessen, briefing, Zeit zu bloggen.

Zermatt ist übrigens vollkommen autofrei. Hier fahren nur ein paar Elektro Taxis, keine parkenden Blechkisten, keine Abgase, fantastisch.

Morgen besuchen wir mit fünf Gruppen und ca. 120 Fahrzeugen diverse Schulen, darauf freue ich mich besonders. Nun ist es gleich Mitternacht und ich muss Schluss machen. 32 Grad im Schatten machen uns fertig.

Unser Tag im Video:

12.06.

St. Moritz 06:00 Uhr

Ihr erinnert euch: Wir haben unseren Wagen gestern komplett leer abgestellt. Normalerweise müssten wir heute erst einmal eine Tankstelle ⛽ suchen und auftanken. Das ist beim Elektro-Auto anders. Unser Wagen hat sich über Nacht selber vollgeladen. Ein einfacher blauer Campingstecker reicht. Wir laden hier bei der Trophy über Nacht an einem einzigen Drehstrom Anschluss 12 Fahrzeuge auf. Ein dickes Lob an die Support Crew. Wir nutzen die gewonnene Zeit jetzt stattdessen zum Frühstücken. 

St. Moritz 08:00 Uhr

Vorschau heute: Die ganze Trophy ist Darsteller in einer Film Produktion bei der Überfahrt über den Julier Pass nach Thusis. Hier kurz vor der Abfahrt in St. Moritz.

und oben am Pass vor dem Dreh

In Thusis ist ist wie schon so oft auf der WAVE Volksfeststimmung.

Heute im Rahmen der Veranstaltung wird der erste Schnelllader in Thusis eröffnet. Weiter so!

Wieder gibt es ein tolles Geschenk. Wir sind bei unserer Ankunft photografiert worden und diese Aufnahmen wurden während unseres Aufenthaltes entwickelt und uns als Andenken überreicht. Super Idee, DANKE!

Das Roadbook für heute Nachmittag: TO BELLINZONA AND LOCARNO FOLLOW GRAND TOUR OF SWITZERLAND das bedeutet Pässe wie den San Bernardino, spektakuläre Landschaften und die Viamala Schlucht. Dort, wo die Luft für die Verbrenner dünn wird, machen die Elektro Autos nochmal so viel Spaß. Wir lassen einfach die Bilder sprechen: (unsortiert) „noch“ 🙁

Die Abfahrt vom San Bernardino hatte Anja das unschlagbare Angebot im 356er Porsche mit zu fahren, das konnte Sie nicht ausschlagen. (selbstverständlich rein elektrisch) 

So hatte ich fast drei Stunden Zeit alleine nachzudenken. Wenn man beim Auto fahren den Vögeln beim zwitschern zuhören kann und frischen Tannenduft in der Nase hat kann man nichts falsch gemacht haben.  Ganz anders wird einem dagegen wenn man mit offenen Fenster hinter einem Bus herfahren muss. Dinge die ich mein ganzes Leben akzeptiert habe scheinen nun falsch zu sein. 

Abendessen in Locarno. Auch hier wieder vielen Dank für das nette Geschenk ?, das es zur Einfahrt auf die PIAZZA überreicht gab. Es freut und ehrt uns ungemein, wie unsere Veranstaltung auf der gesamten WAVETROPHY bisher geschätzt wurde. Vielen herzlichen Dank.

Wir genießen bei 32 Grad den Abend am See in Locarno. Ich verabschiede mich für heute. Auch nach den schönsten Tag muss mal geschlafen werden.

Unser Tag im Video:

11.06.

Der Urlaub kann beginnen. Geweckt von Kuhglocken, klare Luft strömt in den Raum. Der Blick aus dem Fenster, des Gasthofes, läßt auf sensationelles Wetter hoffen. Wir wollen heute mal richtig Spaß haben. Pässe, Berge, Kurven, genau das richtige für die breiten Sommer Patschen. Wir lassens krachen. Lautlos, regenerativ und mit vollem Drehmoment in jeder Kehre. Vielleicht finde ich heute raus wieso das ESP am Leaf abschaltbar ist. 😉 Die 230km Etappe führt uns heute nach St. Moritz, wo wir übernachten werden.

Das Roadbook für heute vormittag: FOLLOW GRAND TOUR OF SWITZERLAND FROM APPENZELL TO WILDHAUS

Der Weg ist das Ziel:


WILDHAUS ist mittlerweile zu 60% Energie autark und Sie machen weiter! Von uns dafür einen Daumen hoch.

Gegen Mittag sind wir bei der Firma BRUSA zu Gast und genießen hier die Gastfreunschaft. Leckeres Essen, Lade Stop und Vorträge stehen auf dem Programm. DANKE!

Weiter gehts nach Maienfeld: 30 Grad im Schatten und beste Laune

Die GRAND Route ab Maienfeld auf kleinsten Nebenstraßen, der Hammer. 

Davos, nochmal 10Minuten Solar Strom tanken um den Anstieg zum Flüelapass sicher zu schaffen.

Schon geil wie genau man das mit der Handy App beim Stromer berechnen kann. Vorbei die Zeiten der ungenauen Tank Uhren, wir leben digital. Mit 17 km Rest auf der Pass Höhe:

Wieder unten sind es dann wieder 81km. Fast die ganze Energie wird durch Rekuperation zurück gewonnen. Gut zu erkennen an den Infrarotkamera Bildern:

Teer heiß Bremsscheiben kalt. Beim konventionellen Antrieb sieht das geringfügig anders aus:

Unser Ziel in St. Moritz erreichen wir wie geplant ohne zu trödeln mit exakt leer gefahrenen Batterien. So macht Technik Spaß:

Morgen gehts weiter im Blog, wir sind Darsteller in einem Film und fahren über der großen St. Bernadino Pass. 

Danke für euer Interesse an unserem Blog.

Unser Tag im Video:

10.06.

Flugfeld Dübendorf, Vorstellung Archaeopteryx, elektisches Segelflugzeug, unglaubliche 61kg leicht

Es ist für mich unglaublich emotional den technischen Fortschritt live zu erleben. Wir stehen hier wirklich an vorderster Front. Bei mir laufen gerade das dritte Mal die Tränen, es ist überwältigend wie die WAVE überall empfangen wird, so auch bei Phoenix Contact. Wir fühlen uns wie Könige, danke an das Phoenix Team.

In Schaffhausen auf dem wunderschönen Marktplatz genießen wir bei stahlendem Sonnenschein unsere Mittagspause.

Schaffhausen stellt auf Elektro Busse um. Wir sagen: Sauber!

Steckborn, Bodensee, hier gibt es eine tolle Bühne mit live Musik, selbst gebackenen Kuchen und knackige Sonne. Die WAVE ist eine Mischung aus extremen Termindruck und totaler Entspannung, anstrengend und wunderschön. Wir haben viele unglaublich tolle Gespräche, unsere Infos werden förmlich aufgesaugt. Toll, Fun, Stress, Blog,…  go

Rorschach, Stadtführung

Anja: „Es ist schön, aber sehr sehr anstrengend“ Ankunft am Casino in Herisau, jetzt kommt das Abendprogramm.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Gemeinden bedanken, die uns so wunderbar aufnehmen, bewirten und beschenken. Wir bedanken uns bei der Bevölkerung für Ihr Interesse am aktiven Umweltschutz, den wir Vorleben und vorführen. Wir bedanken uns bei den vielen privat Teams der Wavetrophy, die nicht unerhebliche Mittel aufwenden um zu zeigen wie es gegen könnte. Und wir bedanken uns bei Louis, der alles vorbereitet und geplant hat und jeden mit seinem Charme in den Bann zieht. Danke an alle die dieses tolle Event ermöglichen und daran mitwirken. Nur gemeinsam schaffen wir es.

Unser Tag im Video:

Los gehts, die WAVE 2017 nimmt Fahrt auf.

Europa Premiere V2H (vehicle to home) in privater Hand

Es füllt sich

beeindruckend, die Technik des 30Tonnen Müll Lasters

Anjas Traum, Anja wünscht sich schon immer in einer Isetta zu fahren.

VW e-Bullys

Eröffnungs Rede:

Start + Pressekonferenz

Fahrt zur Uni und Phototermin vor der Kulisse Zürichs

Stilvolle Begrüßung in der ETH Zürich und Fahrer briefing im Hörsaal.

Uni Präsident: Die Chance, das der Klimawandel nicht Menschen gemacht ist, ist wie 2x 6 Richtige im Lotto hintereinander.

26 Stunden noch… 

Nachdem wir gestern beide den ganzen Tag gepackt haben geht es heute endlich los. Wir sind ziemlich nervös. Haben wir auch nichts vergessen? Funktionieren alle Ladesäulen? Jetzt ist es gleich 7 Uhr, Zeit zum Frühstücken. Dann geht es auf die große Reise. 600km nach Zürich, angetrieben durch die Kraft der Sonne, der Welt zu zeigen das die Zeit reif ist für die Elektro Mobilität. Den Weg bereiten, weit weg vom Öl. Viel Spaß mit unserem Blog zur WAVE 2017
we move the world

Unsere Päuschen:

  1. Lidl Gießen: Nettes Gespräch mit zwei Russen, die auf dem Weg nach Berlin sind. Natürlich elektrisch! Wir haben Ihnen unseren neuen Schnell Lader am Ratio Land empfohlen. damit Sie Ihren Nissan Leaf wieder zügig voll geladen bekommen. Schon witzig, sie sind 600km nach Norden unterwegs, wir nach Süden. Beide wollen wir die Strecke am Stück fahren. Kurzer Austausch, sie kennen den Routenplaner von goingelectric.de noch nicht. Anja bleibt kaum Zeit einen Apfel zu essen, nach nur 15 Minuten können wir weiter.
  2. Tank&Rast A5, Alsbach-Hähnlein
  3. Kaufland, wir liegen gut in der Zeit. Super saubere Toiletten, Schatten parken, geräumiger angenehmer Supermarkt, sehr zur Empfehlung.
  4. Rasthof Neckarburg Ost, von der West Seite auf geteerten Feldweg unter der Autobahn durch angefahren. Funktioniert auch. Meine neue DKV Karte leistet ihren ersten Dienst.Nur noch 50km bis zum Gasthof. 
  5. Nach 8 Stunden 15 Minuten Ankunft am 482km entfernten Gasthof Kreuz in Immendingen. Einige Staus und trotzdem super durchgekommen.  Nu is Brotzeit. 

1000 Teile, 5000€, Hausspeicher >30kWh nutzbar

Hausspeicher Version 2.0

Nur noch zwei Tage bis zur WAVE 2017.  Höchste Zeit um den vierten und letzten Teil der Serie zum Thema Hausspeicher online zu stellen, zu testen wie sich die open source blog Lösung WordPress unter widrigsten Bedingungen mit einem Edge Handy (langsamste Internet Verbindung) schlägt und der letzte Test für die alten Laptop Akkus. Funktioniert alles? Ich muss sicher sein, wir werden viel bloggen müssen in den nächsten Tagen.

Los gehts. Hier ist Teil 4 unserer do it yourself Serie. Der Vollständigkeit halber noch mit Links zu den einleitenden Artikeln:

Was lange währt wird endlich gut. Seit 10 Monaten suche ich nach einer Lösung um den in meinem Elektro-Auto gespeicherten Solar Strom im Haus nutzbar zu machen. Sämtliche Lösungen die ich finden konnte waren nicht käuflich zu erwerben oder aufgrund technischer Unzulänglichkeiten nicht einsetzbar oder der Hersteller hat Insolvenz angemeldet.

Scheinbar habe ich nun eine Lösung entdeckt, die käuflich zu erwerben ist und alle meine Anforderungen erfüllt. Zunächst aber eine kleine Zwischenfrage: „Was ist der Unterschied zwischen einem Haus und einem Schiff?“ Richtig: „Das Schiff kann schwimmen!“ Das Schiff schwimmt in den Hafen und verbindet sich mit Landstrom. Das Schiff schwimmt auf dem Meer und der Generator liefert Strom. Der Generator fällt aus und die Batterien versorgen das Schiff. Solarzellen oder Windkraftanlage laden die Batterie. Das Produkt welches das ermöglicht kommt aus Holland und ist seit vielen Jahren erprobt:

https://www.victronenergy.de/inverters-chargers/quattro#brochures

Anbei ein Schaubild aus einem Prospekt der Firma Victron:

Der Quattro Wechselrichter skaliert von 3kW bis 270kW Dauerleistung, für meine Zwecke reicht bereits der Kleinste. Der „kleine“ Quattro hat 3kW Dauerleistung, also genau so viel wie mein Generator hat, den ich im letzten Artikel beschrieben habe.  Die Solaranlage ist bereits vorhanden und als Batterie nehmen wir die günstigen Blei Akkus aus meinem ersten Artikel zum Thema Hausspeicher. Allerdings wollen wir die Batterien diesmal ein wenig professioneller laden. Die Batterien sollen balanciert werden, damit jede Batterie exakt denselben Ladezustand hat. Auch dafür hat die Firma Victron ein Gerät im Angebot. Drei Batterie Balancer werden für die vier Batterien benötigt wie man dem folgenden Schaubild entnehmen kann:

Damit sind alle Komponenten vorhanden um unser DIY V2H (do it yourself vehicle to home) System fertig zu stellen. Ich muss sagen, darauf bin ich schon ein bischen Stolz. Einmal die richtige Idee und schon ist es ganz einfach.

Wenn das nun alles funktioniert braucht man seinen Hausanschluß ja nur noch um den überschüssigen Solarstrom einzuspeisen. Nun kann man seinen Hausanschluß also quasi verleihen, zum Beispiel für eine Stromtankstelle. Eine kostengünstige Lösung bietet das private Drehstrom Netzwerk. Da ich mir von dort die nächste schicke Grafik geliehen habe möchte ich an dieser Stelle auch Werbung für dieses tolle Projekt machen.

Diese von mir entwickelte DIY V2H Lösung plaziert man dann am besten hinter den 3x50A Vorsicherungen. Diese Anschluß Technik birgt gleich drei Vorteile:

  1. Der selbst erzeugte überschüssige Solar Strom kann wie gewohnt eingespeist werden.
  2. Der Hausanschluß kann in Form einer Strom Tankstelle mit voller Leistung verliehen werden.
  3. Im Haus verbraucht man nur noch eigen erzeugten Strom, denn theoretisch kann man sein Haus Netz nun komplett vom öffentlichen Netz trennen, ohne Nachteile befürchten zu müssen.

Zusammenfassung:

Wir haben 4 kWh nutzbare Batterie Kapazität durch unsere vier Blei Batterien aus dem ersten Projekt. Wir haben weitere 28 kWh nutzbare Batterie Kapazität aus dem Nissan Leaf in der 30kWh Version mittels des Setec CHAdeMO Generators. Wir haben tagsüber eigen erzeugten Solar Strom. Wir haben Nachts 3kW Dauerleistung und 6kW Peak Leistung. Wir haben Kapazität für eine private schnell Lade Station geschaffen und wir sind Strom autark. Die ganze Geschichte kostet exclusive des Autos und der Solar Anlage unter 5000.- € und unsere Auto Batterien haben vom ersten Tag an eine solide Doppelnutzung. Wir könnten skalieren von 3kW einphasig bis 270 kW dreiphasig, netzparallel oder Inselbetrieb. Auf was sollen wir jetzt noch warten? Wenn nicht heute, wann dann?

Ausblick:

Nach der WAVE gehts weiter im Programm, dann erzähle ich euch wie man kostengünstig seine eigene Ladestation baut. Jetzt muss ich aber los, sonst komm ich zu spät und der Louis wartet nicht. 😉

 

 

 

Entwicklungshilfe für Deutschland

Nur noch 9 Tage und 13 Stunden bis zur WAVE 2017. Mir läuft die Zeit weg, mein selbst gesetztes Ziel alle vier Artikel zum Thema Hausspeicher bis zur WAVE online zu haben ist stark gefährdet. Hier ist Teil 3/4, quick and dirty, so wie mir der Schnabel gewachsen ist:

Vor 3 Wochen am 06.05.2017 war ich in Bad Neustadt a. d. Saale zur 7. Fahrzeugschau Elektromobilität. Dort habe ich mich informiert über das aktuelle Angebot an Fahrzeugen und Technologien zum Thema Hausspeicher. Diese Veranstaltung hat mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet und mich in meinem Kurs bekräftigt. Doch der Reihe nach.

Zwei Anbieter haben Speicher Lösungen angeboten und beide benutzten Victron Wechselrichter. Mmmmmmh, ist Victron nicht die coole Holländische Firma, die unentgeltlich und innerhalb kürzester Zeit den Wechselrichter in meinem 25 Jahre alten Wohnmobil wieder frisch gemacht hat? Jepp, die sind das. EEPROM ausgebaut, nach Holland geschickt und frisch geflashed zwei Tage später wieder zurück im Briefkasten. Software BUG behoben, Gerät wie neu, super Service. Diesen Name merkst du Dir diesmal und gehst mal auf deren Webseite, hatte ich mir fest vorgenommen und dort bin ich dann auch fündig geworden, aber sowas von …

Der zweite wichtige Eindruck den ich mit nach Hause genommen habe bildete sich am Stand des Technologietransferzentrum Elektromobilität der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Dort war ein bidirektionales Ladegerät ausgestellt für das ich mich brennend interessiert habe.

Meine üblichen Fragen: „Wann und wo kann ich das kaufen?“ führten dann zu einem länglichen Gespräch in dessem Verlauf sich heraus stellte, das dieses Produkt niemals zu kaufen sein wird. Doch der Reihe nach.

Bei der Firma A. Eberle stehen wohl schon seit einigen Jahren 5 Geräte zu einem Feld Test und funktionieren einwandfrei. Im Labor hat man wohl auch schon mit 150kW Leistung gearbeitet.

Diese Geräte wird nie in Deutschland zu erwerben sein. Zwei Gründe verhindern eine Markteinführung:

  1. Deutsche Fahrzeug Hersteller geben keine Garantie auf eine  bestimmungswiedrige Nutzung der Fahrzeug Batterie. Dabei ist erwiesen, das die Batterie im V2H (vehicle to home) Szenario viel weniger belastet wird als beim Fahren im öffentlichen Straßenverkehr.
  2. Der deutsche CCS Standard sieht eine bidirektionale Nutzung nicht vor.

Ich erwähnte dann beiläufig, das es ja kein Problem sein sollte mittels eines definierten Protokolls ein Schütz zu schließen um an den Strom der Batterie zu kommen. Da hatte ich wohl ein Wespennest getroffen, denn mir wurde ohne zu zögern unter der Hand versichert, das das im Labor selbstverständlich trotzdem möglich wäre. Na also geht doch! Kann man aber leider nicht kaufen. Dieses Gerät dagegen schon:

Tja, das Internet ist groß und wer sucht der findet:

http://www.green-frontiers.net/green-frontiers/2016/09/21/introducing-v2h-vehicle-to-home-system-first-in-south-asia/

Keine einzige deutsche/europäische Firma verkauft uns diese Technologie. Wir müssen uns in vermeindlichen Entwicklunsländern danach umsehen. Ist Sri Lanka erste, zweite oder dritte Welt? Ich kann die Frage aus dem Bauch nicht beantworten. Dort steht auf der Web Seite: „We are taking orders!“ — Mir platzt hier bald der Kragen! Ist denn der ganzen Welt die Klima Katastrophe egal? Mir jedenfalls nicht, aber das Geld für meine kleine blaue Box ist mir in diesem Fall egal, denn ich will euch zeigen das es auch anders geht.

In einem völlig unkomplizierten Bestell Prozess (formlose E-Mail) habe ich das Gerät bei der Firma Setec in HongKong nach Erhalt einer Proforma Rechnung bezahlt. Nach Geld Eingang wurde das Gerät für mich hergestellt und geliefert. Am Längsten gedauert hat die Phase beim deutschen Zoll. Alles zusammen weniger als 3 Wochen.

Ich habe mein vehicle to hoover (V2H) System getestet und es funktioniert einwandfrei:

Die Generalprobe für die Europa Premiere, eines in privat Besitz befindlichen V2H Systems, beim Nordhessischen Stammtisch, ist aufgrund einer fehlenden Anleitung leider grandios schiefgegangen. Was aber, da es sich um ein vor Serien Gerät handelt, leicht zu verschmerzen ist. Die Freunde vom Elektro Stamm Tisch hat es jedenfalls nicht gestört und so konnte ich mich eingehend mit dem Gerät beschäftigen, damit alles funktioniert, wenn ich es brauche.

Eine vermasselte Generalprobe läßt jedenfalls auf eine grandiose Europa Premiere bei der Eröffnungsfeier der WAVE 2017 hoffen. Denn:

we move the world

 

Stay tuned for the next puzzle: V2H DIY.